Die Akteure auf einer Konferenz

MUNBW und MUN-SH simulieren eine Konferenz der Vereinten Nationen möglichst realitätsnah. Daher finden Sie auf unseren Konferenzen nicht nur Delegierte der UN-Mitgliedstaaten, sondern eine Reihe weiterer Akteure: Vertreter*innen von Nichtregierungsorganisationen, der Presse, anderer UN-Organe und Dienstleister.

All diese Akteure sind integraler Bestandteil unserer Konferenzen. Das bedeutet: Jeder ist gleich wichtig, gehört dazu und verdient gleich viel Respekt und Aufmerksamkeit für seine Arbeit. Wir möchten Sie daher anregen, Ihren Horizont zu erweitern und möglichst viele Konferenzakteure in Ihre Arbeit auf der Konferenz einzubinden. Gehen Sie als Delegierte eines Staates auf NGO-Vertreter*innen zu, geben Sie dem TV-Team ein Interview, schreiben Sie gemeinsam mit einem Journalisten der Konferenzpresse einen Kommentar. So wird die Konferenz für alle ein Erlebnis und kommt noch näher an die Realität jeden New Yorker Septembers heran.

Delegationen der UN-Mitgliedstaaten

Delegierte vertreten einen der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen. Sie sind ihrer Regierung verpflichtet und versuchen, ihre Interessen in der Debatte durchzusetzen und erfolgreich in Resolutionsentwürfe und Resolution einfließen zu lassen.

Nichtregierungsorganisationen

Bei MUNBW und MUN-SH nehmen nicht nur Delegationen von UN-Mitgliedstaaten teil, auch nichtstaatliche Akteure sind auf den Konferenzen vertreten. Diese sind in Nichtregierungsorganisationen (NGOs) organisiert. Jede NGO hat einen thematischen Schwerpunkt, dem sie in ihre Arbeit widmet.

Die Aufgaben und Tätigkeiten von NGO-Vertreter*innen unterscheiden sich auf der Konferenz erheblich von jenen der Delegierten:

  • NGO-Vertreter*innen sind Beobachter*innen und Lobbyist*innen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte, humanitärer Zwecke sowie sozial- und umweltpolitischer Ziele einsetzen. Sie müssen sich vor keiner Regierung verantworten, sondern gehören der Zivilgesellschaft an und sind nur ihrer Organisation verpflichtet.
  • NGO-Vertreter*innen tragen als Expert*innen Fachwissen in die Gremien, sei es als Gastredner*innen, durch einen Redebeitrag oder eine pointierte Frage. Außerdem machen sie außerhalb der Gremien durch Ausstellungen, Demonstrationen und aktive Pressearbeit auf ihre Ziele aufmerksam.
  • NGO-Vertreter*innen gehören keinem bestimmten Gremium an, sondern können an den formellen und informellen Sitzungen sämtlicher Gremien teilnehmen. Grundsätzlich beteiligen sie sich wie Delegierte an den Debatten, haben jedoch kein Stimmrecht.

Die Presse

Das gesamte Geschehen der Konferenz innerhalb und außerhalb der Gremien wird kritisch von einer aus Teilnehmenden bestehenden und unabhängigen Presse begleitet. Diese gliedert sich in der Regel in die Ressorts Print, TV und Online.

Während der Konferenz werden die Medienteams mehrere Zeitungsausgaben herausgeben, jeden Abend eine Nachrichtensendung erstellen und sich um die Online-Berichterstattung kümmern.

Die Presse verfasst Hintergrundberichte zu einzelnen Themen, berichtet über die Debatten in den Gremien, führt Interviews mit verschiedensten Akteuren und bildet das Rahmenprogramm ab. Die Journalisten werden in kritischen Kommentaren Denkanstöße geben und von den Gremien Ergebnisse einfordern, wenn diese bei bestimmten Themen zaudern.

Die Generalsekretärin

Die Generalsekretärin ist auf der Konferenz die höchste Repräsentantin der Vereinten Nationen und in allen Fragen die oberste Instanz.

Sie ist Diplomatin, Anwältin und Verwalterin zugleich. Als Symbol für die Vereinten Nationen ist es ihre Aufgabe, deren Ideale, Werte und moralische Autorität zu vertreten. Sie spricht und handelt für die Völker der Welt und tritt für globalen Frieden ein. Zugleich berücksichtigt sie die Interessen der Mitgliedsstaaten und gewährleistet das reibungslose Funktionieren der Vereinten Nationen.

Die Generalsekretärin kann in allen Gremien jederzeit zu jedem Thema sprechen und sich zum Verlauf der Konferenz und zu aktuellen Ereignissen äußern. Diese Gelegenheit wird sie häufig nutzen, um in den Gremien das Bewusstsein für bestimmte Fragestellungen und Problematiken zu schärfen, denen sich die Weltgemeinschaft stellen muss. Zugleich ermutigt und motiviert sie Staaten und NGOs zu einer entschlossen und gemeinschaftlichen Arbeit, um ihre globale Verantwortung wahrzunehmen und gratuliert bei Gelegenheit zu verabschiedeten Resolutionen. Unterstützt wird sie bei ihrer Arbeit vom Sekretariat. Die Generalsekretärin hält außerdem die Eröffnungs- und die Abschlussrede der Konferenz. Auf dem Diplomatenball gebührt ihr traditionell der Eröffnungstanz.

Das Sekretariat

Das Sekretariat untersteht der Generalsekretärin und ist für alle inhaltlichen Belange der Konferenz verantwortlich. Im Vorfeld der Konferenzen entwickelt es die Geschäftsordnung, wählt die Gremien, die Themenagenden und die teilnehmenden Staaten und Nichtregierungsorganisationen aus. Gemeinsam mit Ihren Gremienvorsitzenden erstellt es außerdem die Einführungstexte für Ihre Vorbereitung und korrigiert Ihre Positions- und Arbeitspapiere.

Auf der Konferenz stellt das Sekretariat das inhaltliche Rückgrat dar. Beispielsweise prüft es Arbeitspapiere und Resolutionsentwürfe auf Einhaltung der formalen Kriterien und der völkerrechtlichen Kompetenzen Ihres Gremiums. 

Zudem ist es Ihre Anlaufstelle für spezielle inhaltliche Fragen auf der Konferenz. Sein Wissenschaftlicher Dienst nimmt über Ihren Vorsitz, die NGO-Betreuung sowie die Medienteamleitung schriftliche Anfragen entgegen. Der Wissenschaftliche Dienst arbeitet neutral und nach bestem Wissen. Auch im Falle der Annahme eines Antrags an die Geschäftsordnung auf Anhörung eines Gastredners, kann der Wissenschaftliche Dienst Expert*innen zu bestimmten Themen, Vertreter*innen von (internationalen) Organisationen und andere kompetente Redner*innen zur Verfügung stellen.

Jedoch ersetzt der Wissenschaftliche Dienst nicht Ihre inhaltliche Vorbereitung. Fragen, die Sie im Rahmen Ihrer Vorbereitung hätten klären können, werden entweder vom Vorsitz nicht übermittelt oder vom Wissenschaftlichen Dienst unbeantwortet gelassen.

Der Vorsitz

Der Gremienvorsitz übernimmt bei MUNBW und MUN-SH eine besondere Rolle. Im Vorfeld der Konferenz recherchieren die Gremienvorsitzenden die Einführungtexte für Ihre inhaltliche Vorbereitung, korrigieren Ihre Positions- und Arbeitspapiere und stehen Ihnen bei inhaltlichen Fragen rund um Ihr Gremium und seine Themen gerne hilfsbereit zur Seite.

Auf der Konferenz setzt der Vorsitz die Regelungen der Geschäftsordnung durch. Er eröffnet, leitet und schließt die Sitzungen Ihres Gremiums, stellt die Anwesenheit fest, erteilt das Rederecht und entscheidet über von Ihnen gestellte Anträge.

Der Vorsitz setzt sich entsprechend der Größe Ihres Gremiums aus zwei bis drei Vorsitzenden zusammen, die sich in der Leitung der Sitzung und den anderen dem Vorsitz obliegenden Aufgaben abwechseln. Er kann sich jederzeit zum Verfahren äußern sowie über die Geschäftsordnung oder die Arbeitsweise der Vereinten Nationen und über aktuelle Ereignisse informieren, bleibt aber bezüglich der Inhalte der Debatte neutral.

Der „Komm-Service“

Die Konferenz wird tatkräftig unterstützt vom Kommunikations-Service, kurz  “Komm-Service”. Da die Nutzung von Handys und Smartphones während der formellen Sitzungen nicht gestattet ist, übermittelt der Komm-Service von Ihnen verfasste (schriftliche) Kurznachrichten an andere Delegierte und Vertreter*innen Ihres Gremiums und anderer Gremien, Ihren Vorsitz oder andere Konferenzakteure.

Der “Komm-Service” übermittelt nur solche Nachrichten, die das Konferenzgeschehen betreffen und in der Konferenzsprache verfasst sind. Private Nachrichten werden einbehalten – und finden von Zeit zu Zeit Ihren Weg in die Konferenzpresse.

Außerdem versorgt Sie der “Komm-Service” mit Formularen für Änderungsanträge, transportiert Dokumente zwischen einzelnen Gremien und dem Sekretariat hin- und her und übermittelt Ihre Anfragen an den Wissenschaftlichen Dienst (über Ihren Vorsitz).

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Diplomatischer Kodex

Fragen?

Fragen zu einzelnen Akteuren auf der Konferenz? Wenden Sie sich an die Teilnehmendenbetreuung.

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