Eine Konferenz als Delegierte*r
Als Delegierte*r repräsentieren Sie einen Mitgliedstaat der Vereinten Nationen. Sie sind gewissermaßen Abgesandte*r der Regierung des jeweiligen Staates. Sie müssen Ihren Staat authentisch vertreten, das bedeutet, dass nicht Ihre eigene Meinung zählt. Sie werden aktiv für die Positionen und Interessen des Staates eintreten, den Sie vertreten, selbst wenn diese Ihrer persönlichen Meinung oder einer sachlichen Lösung widerstreben.
Dabei ist es essentiell, dass Sie Ihr Land genau kennen. Arbeiten Sie in der Vorbereitung sowohl gemeinsam in Ihrer Delegation als auch eigenständig die Interessen und Besonderheiten Ihres Landes heraus, indem Sie sich mit der Geschichte, der geographischen Lage, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren und wichtigen Bündnispartnern vertraut machen. Empfehlenswert ist es, sich bereits im Vorfeld mögliche Partnerstaaten zu suchen, die ähnliche Interessen vertreten und mit denen eine Kooperation während der Konferenz förderlich erscheint.
Als Delegierte*r sind Sie einem Gremium fest zugeordnet. In diesem Rahmen behandeln Sie in der Regel drei aktuelle weltpolitische Themen. Auf diese Themen bereiten Sie sich im Vorfeld der Konferenz vor. Sie erstellen zum einen Positionspapiere, mit denen Sie die Position Ihres Landes für die anderen Akteure auf der Konferenz darlegen. Zum anderen verfassen Sie Arbeitspapiere, die als Grundlage für die Arbeit in den Gremien dienen. Auf der Konferenz versuchen Sie schließlich, auf Basis der Position und den Interessen Ihres Landes, mit den anderen Delegierten im Gremium eine Resolution zu erarbeiten und zu verabschieden, die somit einerseits den Vorstellungen Ihrer Regierung entspricht und andererseits für die anderen Delegierten im Gremium akzeptabel ist.